Sprichwörter und Redewendungen aus dem Reich der Kriminalität

Fast jeder benutzt täglich Sprichwörter und Redewendungen, sogar junge Menschen der Generation Z. Jene kennen die Redensarten von ihren Eltern oder Großeltern. Das ist toll, denn so stirbt das Mundgut nicht aus. Viele fragen sich, wo die geflügelten Wörter herkommen und wie sie entstanden sind. Daher findest Du hier ein Nachschlagewerk zu Sprichwörtern und Redewendungen, und zwar aus dem großen Spektrum der Kriminalität.

Das erwartet Dich in unserem Lexikon der Sprichwörter zur Kriminalität

Cato

Viele Sprichwörter und Redewendungen haben einen sehr alten Ursprung. Sie sind Fingerabdrücke der Geschichte und teilweise auch der Wissenschaft. Manche sind auf Zitate berühmter Persönlichkeiten oder auf alte Schriften zurückzuführen. Andere sind aus der Umgangssprache oder der Gaunersprache heraus entstanden.
Es gibt Redewendungen, die im Verlauf der Zeit ein wenig umformuliert wurden. Dies kann an Unterschieden der frühen mündlichen Überlieferung, der Mundart der Region, dem Verständnis oder an pathetischem Eigennutz liegen. Hierzu ein prominentes Beispiel. So sagte einst der große Marcus Tullius Cicero (106-43 v. Chr.): "Kleine Verbrechen werden bestraft, große in Triumphzügen gefeiert." Philosoph und Schriftsteller Lucius Annaeus Seneca (4-65 n. Chr.) milderte die Redewendung in: "Kleine Verbrechen werden bestraft, große im Triumph gefeiert." Und heute sagen wir: "Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen."
Unsere Sammlung enthält Sprichwörter und Redewendungen, die in gewisser Weise mit Verbrechen, Kriminalistik, Kriminologie und Tätern zu tun haben. Da Kommissar Brettchens Polizeihund Luna sowie die Lieblingsgerichte des Ermittlerteams mit zu dieser Seite gehören, befinden sich auch Redensarten mit Hunden oder über Kulinarik in diesem Lexikon.
Zu den jeweiligen Sprichwörtern bekommst Du deren sinnhafte Bedeutung und Herkunft möglichst kurz und präzise erläutert.

Das Besondere an unserem Lexikon der Sprichwörter und Redewendungen

Hannibal

In unserem Lexikon sind die Sprichwörter und Redewendungen nach ihrem Anfangsbuchstaben eingeordnet. Und zwar nach dem des einzelnen Wortes, dem Beginn mehrerer Wörter oder dem des üblichen ganzen Satzes. So befindet sich beispielsweise "Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein" unter dem Buchstaben W. Der redensartliche Begriff "Schlitzohr" steht demnach unter S – und "Lunte riechen" unter L. Begriffe oder Satzanfänge mit Umlauten (Ä, Ö, Ü) sind unter den jeweiligen Selbstlauten (A, O, U) vermerkt. Wenn Du eine bestimmte Redensart suchst und nicht direkt entdeckst, kannst Du auch ein Schlagwort in das Suchfeld eingeben.
Nun kommt eine weitere Besonderheit. Hannibal und Cato begleiten Dich durch das Lexikon. Die sinnhaften Bedeutungen der Sprichwörter und Redewendungen werden in kleinen Geschichten mit den beiden Gesellen erzählt. Anhand derer werden Sinnhaftigkeit und Anwendungshintergründe wesentlich deutlicher.
Durch unsere Recherchen sind uns viele falsche Erklärungen aufgefallen, die in Umlauf sind. Du kannst Dir sicher sein, dass wir stets mehrere seriös klingende Quellen heranziehen, diese vergleichen und alles sorgfältig nach bestem Wissen und Gewissen zusammentragen. Und das Lexikon wird weiter wachsen.

Kommissar Brettchen, sein Team sowie Hannibal und Cato wünschen Dir nun viel Spaß beim Entdecken der Hintergrundgeschichten von Sprichwörtern und Redewendungen!

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Es gibt 2 Einträge in diesem Verzeichnis, die mit dem Buchstaben A beginnen.
A

Auf den Leim gehen
Sinnhafte Bedeutung: Cato und Hannibal erfahren von einer Nachbarin, dass eine alte Dame aus der weiteren Nachbarschaft von jemandem geleimt worden ist. Sie war auf den Enkeltrick hereingefallen. Jemand hatte sie angerufen und gab sich als ihr Enkel aus. Die einsame Frau freute sich über das Telefonat und war dann nur allzu bereit zu helfen, als sie von ihrem vermeintlichen Enkel nach Geld gefragt wurde. Er sei in einer Notlage, behauptete dieser, könne aber nicht selber kommen, um das Geld zu holen. Kurz darauf erschien ein Komplize des Betrügers, ließ sich das Geld übergeben und verschwand. Cato und Hannibal sind entsetzt und rufen: "Da ist die alte Dame einem Gauner gewaltig auf den Leim gegangen."
Herkunft: Steht sinnbildlich dafür, von einer Person bewusst getäuscht und unter Umständen betrogen zu werden – stammt aus dem früheren Vorgehen von Vogelfängern; sie bestrichen Äste mit Leim und platzierten einen Lockvogel in der Nähe; wenn sich ein Vogel auf die präparierte Leimrute setzte, kam er nicht mehr los und konnte gefangen werden - wurde schon in der Römerzeit derart praktiziert und fand bis ins 19. Jahrhundert Anwendung; heute ist diese Vorgehensweise in Europa gesetzlich verboten

Auf frischer Tat ertappen
Sinnhafte Bedeutung: Hannibal hat sich schon häufiger nachts in einem Erdbeerfeld bedient und einige der leckeren Früchte mitgehen lassen. Der erboste Bauer verdächtigt ihn zwar, kann ihm aber nichts nachweisen. Er legt sich auf die Lauer und erwischt den stehlenden Hannibal bei seinem nächsten Beutezug. Als er Cato später davon erzählt, sagt dieser zu ihm: "Da kannst Du nichts machen. Der Bauer hat Dich auf frischer Tat ertappt!"
Herkunft: Findet schon in der Corpus Iuris (528-534 n. Chr.) des oströmischen Kaisers Justinian Erwähnung; es bedeutet, dass eine Person beim Begehen einer sträflichen oder verbotenen Tat erwischt wird (crimine flagranti = leidenschaftliches/brennendes Verbrechen) - das lateinische "in flagranti" ist dem gleichzusetzen (flagrante = Flammen, Glut), dies bezog sich zu Beginn der Verbreitung aber zunächst auf Ehebruch (Tat aus Liebesglut)