Leseproben aus dem Krimi 'Die Schwarze Hand' mit Kommissar Brettchen

Mit den folgenden Leseproben bekommst Du ein paar kleine Einblicke in den Krimi 'Die Schwarze Hand' mit Kommissar Brettchen und seinem Team. Der Täter wird hier natürlich nicht verraten!

Auszug aus Kapitel 1: 'Die geheimnisvollen Hände' aus dem Krimi 'Die Schwarze Hand'

Luna sprang aus dem Auto und rannte eifrig voraus. "Ja, ich komme doch schon", brummelte Edwin Brettchen, als seine blonde Hovawart Hündin nach einigen Metern stehenblieb und sich ungeduldig nach ihm umdrehte. Es war ein sonniger Montag. Doch dafür hatte der Kommissar in diesem Moment keinen Blick. Suchend sah er sich um.
Kurz darauf bemerkte er eine junge Frau, die zitternd und kreidebleich auf einer kleinen Umgrenzungsmauer der Zitadelle saß. "Haben Sie angerufen?" Die Frau nickte und deutete auf das Gebäude. "Wo genau?", fragte Brettchen, woraufhin die Gefragte schluckte und mit kippender Stimme sagte: "Dort oben in dem Durchgang mit dem Rundbogen."
Noch bevor sich der Kommissar auf den Weg zur besagten Stelle machen konnte, sah er den Polizeiwagen seines Polizeimeisters vorfahren. Polizeimeister Heiko Hitzig eilte dienstbeflissen herbei und schaute schuldbewusst. "Da sind Sie ja. Fund ist dort oben", begrüßte Brettchen seinen Mitarbeiter kurz angebunden. In diesem Moment war ein kurzes Bellen von Luna zu hören, das aus dem gemauerten Durchgang herausschallte. Die beiden Männer eilten nun in Richtung des Rundbogendurchgangs der Festung. Es war nichts zu sehen. "Luna?" Die Hündin antwortete ihrem Herrchen mit einem kurzen Laut. Edwin und Brettchen und Heiko Hitzig durchschritten den Durchgang und blickten um die Ecke. Dort saß Luna und vor ihr lag der gemeldete Fund auf dem Kopfsteinpflaster. Es war eine abgetrennte Menschenhand.
"Eine Hand? Eine menschliche Hand? Und wo ist der dazugehörige Körper?" Kommissariatsleiter Ottmar Schrandlers barsche Stimme und sein bohrender Blick vermochten Klara Wabenstein nicht einzuschüchtern. "Ja, eine Hand. So sagte es die Anruferin. Wo der Rest ist, weiß ich nicht", erwiderte die Sekretärin des Kommissariats, die unter anderem die organisatorischen Abläufe der Abteilung koordinierte. Schrandlers Kopf wurde hochrot, doch ehe der gebürtige Österreicher weiter poltern konnte, kam Kommissar Brettchen herein. Nach einem kurzen "Moin" wollte der ursprünglich aus Hamburg stammende Sonderermittler gleich weitereilen in sein Büro, welches nur über das Reich von Klara Wabenstein zu erreichen war. Es gelang ihm nicht.
Die massige Gestalt seines Chefs baute sich im Türrahmen auf. "Was ist da los, Hauptkommissar Brettchen? Was ist das für eine Geschichte mit dieser Hand?" Der Kommissar blieb ungerührt, schob Schrandlers Körpermasse sanft zur Seite und meinte: "Darf ich mal? Luna brauch Wasser!" Luna begrüßte Klara Wabenstein mit freudigem Schwanzwedeln, ignorierte Schrandler und huschte in das Büro, wo sie sich auf ihren Wassernapf stürzte. Brettchen setzte sich an seinen Schreibtisch, der überladen war mit Aktendeckeln und losen Papieren, und legte die gespreizten Fingerspitzen nachdenklich gegeneinander. Lunas genüssliches Schlabbern hörte auf, woraufhin die Hundedame ihr Hundebett ansteuerte und ihr Herrchen mit wachen Augen aufmerksam ansah.
Ottmar Schrandler konnte seine Ungeduld nicht länger zügeln. "Also, Hauptkommissar Brettchen? Ich höre!" Nervös trommelten seine Finger gegen den Türrahmen. "Der Fund ist eine menschliche Hand. Sieht nach einer Frauenhand aus. Unser Orchester ist am Fundort und sichert die Spuren."
"Und wo ist der Körper der Frau?" Schrandler blieb hartnäckig. "Das wissen wir noch nicht. Wir sind noch am Anfang unserer Ermittlungen." Der Kommissar erhob sich, schob Schrandler abermals zur Seite und fragte in den Nebenraum hinein: "Klara, ist die Anfrage an die umliegenden Krankenhäuser schon raus?" Diese nickte und antwortete: "Ich bin dran, Edwin. Die bisherigen Rückmeldungen sind negativ."
"Ich erwarte Ihren ersten Bericht in Kürze, Herr Hauptkommissar. Und räumen Sie mal Ihren Schreibtisch auf! Habe die Ehre." Mit diesen Worten stampfte Ottmar Schrandler davon. "Da hörst du es, Eddi", meinte Klara Wabenstein neckend, was dem Kommissar ein spitzbübisches Grinsen und ein Schulterzucken entlockte.
Der nächste Tag begann zunächst schleppend. Die Spurensicherung hatte keine verwertbaren Hinweise rund um den Fundort der Hand finden können. Die Finderin der Hand wusste nichts weiter und andere Zeugen waren nicht zu ermitteln. Die angefragten Krankenhäuser hatten auch keine Patientin in Behandlung, die ihre Hand vermisste.
Kommissar Brettchen ahnte nicht, dass der Tag noch sehr turbulent werden würde …

Auszug aus Kapitel 4: 'Profiler mit Profil' aus dem Krimi 'Die Schwarze Hand'


Edwin Brettchen goss sich eine Tasse Kaffee ein, nickte mehrmals, verschwand in seinem Büro und schloss die Tür. Kurz darauf war laute Rockmusik zu hören.
Klara schaute mit verständnisvollem Blick durch das Verbindungsfenster zu ihrem Kommissar. Sie verstand, was ihn bewegte. Er brauchte einen Moment, um sich von dem Überbringen der Todesnachricht an die Driebuschs zu fassen. Auch Heiko Hitzig saß betreten auf einem Stuhl neben Klaras Schreibtisch und blickte starr in seine Kaffeetasse. Seine Brötchentüte und das noch eingewickelte Stück Fleischwurst lagen unbeachtet auf seinem Schoss. Felicitas legte ihm kurz mitfühlend die Hand auf die Schulter. Dann zog sie sich diskret zurück und und blätterte in ihren Unterlagen.
"Was ist denn das für eine Ruhestörung?" Es war Kommissariatsleiter Ottmar Schrandler, der in Klaras Büro gekommen war und diese Frage stellte. Entsetzt schaute er durch das Fenster zu Brettchen, der mit gespreizten und gegeneinander gelegten Fingerspitzen dasaß und seiner Rockmusik lauschte. "Er hat eben Profil – und zwar ein menschliches!", konterte Klara mit spitzem Unterton.
Bevor Schrandler antworten konnte, betrat Professor Ankori den Raum. Brettchen sah den Rechtsmediziner durch das Fenster und winkte bestätigend. "Guten Tag, Herr Professor", gab Ottmar Schrandler offensichtlich geschmeichelt von sich. "Habe die Ehre!"
Ingo Ankori nickte kurz zu Schrandlers Worten und öffnete die Tür zu Brettchens Büro. Luna sprang ihm freudig entgegen und der Kommissar stellte seine geliebte Rockmusik aus.
Einige Minuten später waren alle in Edwin Brettchens Büro versammelt. Die Flipchart war zurechtgerückt. Der Kommissar nickte Felicitas Bortum aufmunternd zu, zu beginnen.
Felicitas räusperte sich kurz und trat ein wenig nervös an die mobile Präsentationswand heran, wo Fotos der Leichen und der Spurensicherung hingen und weitere Fakten notiert waren.

"Wir haben drei Ermordete, deren Identitäten wir nun kennen. Dennoch werden die Toten noch durch die Leichenschau identifiziert werden. Die Fundorte sind nicht die Tatorte. – Die Leiche von der Mülldeponie ist Elko Driebusch, 38 Jahre, ledig, war beschäftigt bei der Straßenreinigung. Bei der weiblichen Leiche vom Winterhafen handelt es sich um Roswitha Lutz, 56 Jahre, Witwe, eine Gärtnerin mit eigenem Laden. Und die männliche Leiche vom Rheinufer ist Klaus Runtzig, 49 Jahre, verheiratet, von Beruf Sozialarbeiter", begann Felicitas mit ihren Ausführungen und zeigte auf die zugehörigen Fotos …

Auszug aus Kapitel 6: 'Hendrik in Gefahr' aus dem Krimi 'Die Schwarze Hand'


Am nächsten Morgen ging Hendrik einkaufen. Während er die herbeigeschleppten Einkäufe im Kühlschrank verstaute, überlegte er, wieder zu dem unheimlichen Haus zu fahren. Er fand seine Beobachtungen spannend! Aber ein wenig Angst machten sie ihm auch. Doch dann siegten Neugierde und die Absicht, seinem Vater aus dem Weg zu gehen, der noch schlief.
Im Hausflur begegnete ihm Frau Neumann, die ihn freundlich fragte: "Na, Hendrik! Willst Du das schöne Wetter genießen? Heute Abend soll es ja Regen geben!" Der Junge nickte und eilte die restlichen Treppenstufen hinab.
Hendrik versteckte sein Fahrrad in der Nähe des unheimlichen Hauses in einem Schuppen und betrat dann den dunklen Seitenweg. Er spähte wieder durch die Ritzen des Palisadenzauns, konnte aber niemanden entdecken. Ob der Mann überhaupt zu Hause war?
Mitten in seine Überlegungen hinein hörte er plötzlich, wie die Klappläden des einen unteren Fensters geöffnet wurden. Schnell huschte Hendrik hinter die vor dem Haus stehenden Mülltonnen. Die verwitterten Läden wurden aufgeschwenkt und eine Stimme war zu hören. Vorsichtig spitzte der Junge um die Ecke. Der Mann stand telefonierend am offenen Fenster. Doch es war etwas anderes, was Hendrik auf schreckliche Art faszinierte …

Gesamtwerk des Krimis 'Die Schwarze Hand' mit Kommissar Brettchen: rund 32.000 Wörter in 8 Kapiteln